Das Rentenpaket ist gepackt, geschnürt und wurde ab 1. Juli an seine Empfänger ausgeliefert. Soweit – so gut?
Was ist denn nun drin im Paket und wer bekommt es überhaupt?
– Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden,
– langjährig Beschäftigte und
– Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen
So ist es zu lesen auf der Internetseite unserer Bundesregierung.
Ja, was ist dann jetzt mit der „Rente ab 63?“ Wer kann ab 63 ohne Abschläge in Rente gehen? In der Finanztest lese ich: „Rente mit 63 nur für vor 1953 Geborene“.
Für die Jahrgänge 1953 bis 1963 erhöht sich der frühestmögliche Rentenbeginn in Zwei-Monats-Schritten. Ab 1964 Geborene können erst mit 65 Jahren ohne Abschlag in Rente gehen.
Stimmt, da war doch was: So lange ist es noch gar nicht her, da beschlossen Franz Müntefering (SPD) und Angela Merkel (CDU), das Rentenalter von 65 auf 67 Jahre ab dem Jahre 2012 anzuheben. Dieses Gesetz gilt noch heute und die Anhebung erfolgt um Monate.
Da schau ich doch mal schnell in die Tabelle und sehe, welche Monate ich hinzuzählen muss, zum Beispiel: Geburtsjahr 1962 Anhebung um 20 Monate. Mithin Rentenbeginn ohne Abschlag mit 64,8 Jahren.
Nun, das Rentenpaket ist verabschiedet. Das nächste Rentenpaket wird auch kommen, wer weiß wann. 2020, 2030 oder….
Mehr als 80 Prozent der Deutschen wünschen sich eine flexible Grenze für ihren Renteneintritt und keinen festen Termin wie derzeit festgelegt. Es hängt vielleicht auch damit zusammen, dass viele den Wert der Freizeit überschätzen. Die Wissenschaftler Axel Börsch-Span und Hendrik Jürges haben vor ein paar Jahren gefragt, ob die Deutschen glücklicher sind, wenn sie früh in Rente gehen. Das Ergebnis war, dass sich langfristig nichts am Wohlbefinden ändert.
Letzten Endes bestimme ich selbst, wann ich in Rente gehe oder eben nicht. Genauso wie ich selbst bestimme, ob ich in Teilzeit oder Vollzeit arbeite. Entscheide ich mich für Familie und Kinder, dann gilt dies im volkswirtschaftlichen Sinne und fürs Rentensystem nicht als Arbeit und wird somit für die Rente nicht angerechnet. Warum eigentlich nicht?
Möglicherweise ist dies irgendwann auch einmal ein Thema der Politik. Das wäre wünschenswert.